ORIENTIERUNGSSTUFE AM MPG
Grundsätzliche Überlegungen
Der Übergang von der Grundschule in das Gymnasium bedeutet für die betroffenen Kinder einen großen Schritt ihn ihrem jungen Leben. Der Schulwechsel bringt eine Fülle neuer Erfahrungen und Herausforderungen mit sich. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich nicht nur an ein neues Gebäude, neue Lehrerinnen und Lehrer und eine neue Klasse gewöhnen, sondern auch an andere Lehr- und Lernmethoden. Wie der Übergang erlebt wird, hängt in großem Maße davon ab, wie das 5. Schuljahr gestaltet wird.
An die Lehrkräfte der 5. Klassen stellt der Unterricht mit den neuen Schülerinnen und Schülern ebenfalls besondere Anforderungen. Die Klassenstruktur muss erst gebildet werden, die Kinder müssen sich in die Gemeinschaft einleben und an gymnasiales Arbeiten gewöhnen.
Wird der Übergang gleitend gestaltet, auf Kenntnisse und Verhaltensmuster der Grundschule aufgebaut, so wird der Wechsel für beide Seiten einfacher und erfolgreicher werden. Die Hilfen, die die Schülerinnen und Schüler in dieser Phase der Neuorientierung erhalten, erleichtern die Unterrichtsarbeit und zahlen sich über lange Zeit aus.
Das Konzept
Die Orientierungsstufe, d.h. das 5. und 6. Schuljahr, dient dazu, nach der Grundschule in einer zweijährigen Phase die Entwicklung der Begabungsrichtung der Schülerinnen und Schüler zu beobachten.
Dabei ergeben sich folgende Aufgaben:
- Pädagogische Begleitung der Schülerinnen und Schüler beim Übergang von der Grundschule auf das Gymnasium, insbesondere während der ersten beiden Jahre
- Verantwortungsvoller Umgang mit gruppendynamischen Prozessen auf der Grundlage unseres Sozialcurriculums
- Vermittlung der grundlegenden Methoden und Techniken des selbstständigen Lernens
- Förderung der individuellen Entwicklungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler
- Vermittlung der fachlichen Grundlagen im gymnasialen Fächerkanon
Um diese Aufgaben erfüllen und miteinander verknüpfen zu können, haben wir ein Konzept, basierend auf diesen grundlegenden Bausteinen, entwickelt:
- Ein Team, wenn möglich eine Lehrerin und ein Lehrer, leitet die Klasse. Es entwickelt, in Abstimmung mit den Teams der anderen 5. Klassen, die pädagogischen Leitlinien. Die Klassenleitung bleibt in der Regel für drei Jahre also in den Klassen 5 bis 7 in denselben Händen.
In den ersten zwei Tagen am MPG betreut ausschließlich das Team seine Klasse. Diese Phase dient bewusst dem gegenseitigen Kennenlernen sowie einem ersten Vertrautmachen mit dem neuen Umfeld und dessen Regeln.
Das Team begleiten aus der Schülerschaft Patinnen und Paten aus den 9. Klassen, die darüber hinaus außerunterrichtliche Aktivitäten anbieten und die Lehrkräfte unterstützen.
- Um schnell eine tragfähige Klassengemeinschaft und eine enge Bindung an die neue Schule zu erreichen, fahren die 5. Klassen in den ersten Wochen, für drei Tage, in eine Pädagogische Freizeit.
In der 6. Klasse rundet ein einwöchiger Schullandheimaufenthalt das Programm ab.
- Dem Klassenleitungsteam steht eine Förderstunde zur Verfügung, in der neben organisatorischen Aufgaben die Entwicklung der Klassengemeinschaft, das soziale Klima in der Klasse und die Förderung besonderer Fähigkeiten und Techniken im Vordergrund stehen.
- Schülerinnen und Schüler mit Problemen beim Rechtschreiben können an verschiedenen Förderangeboten teilnehmen.
Text: MOS/GAL